Wie bereits in einem der vorigen Berichte erwähnt sollen an dieser Stelle in der nächsten Zeit mehrere Artikel über die verschiedenen Formen und Instrumente, mit denen Anleger an der Entwicklung des Goldpreises partizipieren können, veröffentlicht werden.
Für Anleger, welche sich für Gold und die Entwicklung des Goldpreises interessieren, gilt es mehrere Entscheidungen zu treffen. Zunächst sollte man sich darüber klar werden, warum man eine Investition in Gold tätigen möchte. Geschieht dies aus einem Sicherheitsdenken heraus oder möchte man die Goldpreisentwicklung spekulativ ausnutzen? Sollte das Sicherheitsdenken das vorrangige Motiv für eine Investition in Gold sein, so kommt hauptsächlich physisches Gold als Anlagevehikel in Frage. Dieses kann beispielsweise in Form von Gold Barren oder Gold Münzen erworben werden. Hier gilt es selbstverständlich Preisvergleiche anzustellen, bevor der Kauf getätigt wird. Zudem sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man einen einmaligen Kauf einer größeren Menge Gold oder eine Stückelung der Investitionen über einen längeren Zeitraum anstrebt. Eine Stückelung der Investitionen könnte sich vorteilhaft auf die zu zahlenden Preise (den Durchschnittspreis oder Einstandskurs) auswirken. Dies ist vergleichbar mit dem sogenannten Cost-Average-Effekt, welcher beispielsweise als großes Verkaufsargument für Sparpläne in Investmentfonds oder vergleichbare Anlageformen genutzt wird. Allerdings können auch negative Effekte aus einem sich verändernden Goldpreis resultieren. Der Einstiegszeitpunkt ist ähnlich wichtig, wie bei jedem anderen Wirtschaftsgut, welches Preisschwankungen unterworfen ist. Das Motiv Sicherheit jedoch lässt den tatsächlichen Einstiegskurs weniger wichtig erscheinen, als dies bei einem reinen Spekulationsmotiv der Fall ist.
Neben Goldbarren kommt beispielsweise auch Schmuck (höchste Qualität ist 999 Feingold) in Frage. Bei all diesen physischen Anlagen muss der Anleger jedoch auch in Betracht ziehen, dass er das Gold an einem sicheren Ort lagern muss. Denn anders als die Investition in eine papierhafte Teilhabe an der Goldpreisentwicklung hat man das Gold bei einer physischen Anlage ja tatsächlich „in der Hand“. Eine beliebte Möglichkeit ist die Einlagerung in einen Banksafe oder einem Schließfach. Allerdings habe ich auch schon mit Anlegern gesprochen bei denen das Sicherheitsdenken so weit geht, dass sie ihr Gold auch keiner Bank anvertrauen möchten, da es dort im Zweifelsfall auch keinen garantierten Zugang zu dem wertvollen Edelmetall gibt. Sollte beispielsweise eine gravierende Krise eintreten, könnten Banken, vielleicht sogar auf Anweisung der Regierung, den Zugang zu Tresoren und Schließfächern von Kunden verweigern. Dies wäre kein Einzelfall in der Geschichte. Es gilt also ebenso Überlegungen zu dem Lagerort des physischen Goldes anzustellen.
Dieser Artikel stellt den Einstieg in das Thema physische Anlage in Gold dar. In den nächsten Artikeln wird dieses Thema weitergehend vertieft. So werden ebenfalls die verschiedenen Quellen, von denen Anleger physisches Gold beziehen können, näher beschrieben.
Wie bereits in einem der letzten Artikel (Physische Anlage in Gold) beschrieben, existieren verschiedene Möglichkeiten für eine physische Investition in Gold. Dazu zählen:
- Goldbarren
- Goldplättchen
- Goldmünzen
- Goldschmuck
Der Unterschied zwischen Goldbarren und Goldplättchen liegt in dem Gewicht. Goldplättchen stellen kleinere Formen des Barren dar. Goldbarren müssen mindestens eine Feinheit von 995/1000 erreichen. Damit liegt die Feinheit leicht unter dem höchsten Schmuck Standard von 999 Feingold. Goldbarren sind seit jeher ein anerkanntes Zahlungsmittel. Dies erklärt auch ihre Beliebtheit, vor allem während Krisenzeiten. Denn im Gegensatz zu Papiergeld und anderen papierhaften Zahlungsmittel behält Gold seinen natürlichen Wert. Natürlich unterliegt auch der Goldpreis heftigen Schwankungen (Volatilität). Nichtsdestotrotz wird Gold ein werthaltiges Zahlungsmittel bleiben. Einen kleinen Teil seines Portfolios in Gold zu halten ergibt also nicht nur aus Diversifikationsgründen sondern auch aus Sicherheitsgründen Sinn. Natürlich ist es dafür wichtig tatsächlich physisches Gold zu halten.
Eine weitere Möglichkeit neben Goldbarren und Goldplättchen in physisches Gold zu investieren stellen Münzen dar, welche teilweise aus Gold bestehen. Die wohl bekannteste Münze ist der südafrikanische Krügerrand. Diese Münze enthält eine Unze Gold. Damit hängt der Wert eines Krügerrand unmittelbar an der Goldpreisentwicklung. Je höher der Goldpreis steigt, desto wertvoller wird der Krügerrand.
Natürlich besteht ebenfalls die Möglichkeit mittels des Kaufs von Goldschmuck an der Goldpreisentwicklung teilzunehmen und einen gewissen Teil seines Geldes in Gold anzulegen. Neben der Wertsicherung hat Schmuck zudem den Vorteil, dass er auch tatsächlich genutzt werden kann. Auf die Goldpreisentwicklung hat vor allem die Schmucknachfrage aus Indien einen großen Einfluss. Diese ist saisonalen Schwankungen unterworfen. Während der Hochzeitssaison ist die Nachfrage nach Schmuck, vor allem aus Gold gefertigten Schmuck, besonders hoch. Nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage sorgt die erhöhte Nachfrage für einen steigenden Goldpreis.
Die im vorhergehenden Teil aufgezeigten Möglichkeiten einer Investition in physisches Gold stellen keine abschließende Aufzählung dar sind aber dazu geeignet, den interessierten Anleger für die Vielfalt der vorhandenen Anlagemöglichkeiten zu sensibilisieren.