Goldpreis 1980 bis 2001.
In den Jahren 1980 bis 2001 war der Goldpreis einem Abwärtstrend ausgesetzt. Die US-Notenbank reagierte auf die Wirtschaftsstagnation mit der Begrenzung des Geldmengenwachstums, was zunächst zu einer Verschärfung der Rezession und Arbeitslosigkeit führte, aber letztendlich zur Stabilisierung der Wirtschaft und Kontrolle der Inflation beitrug. In den 1990er Jahren erlebten die USA unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung, bekannt als die „New Economy“. Der Goldpreis erreichte im Juli 1999 in London mit 252,80 US-Dollar seinen Tiefstand, inflationsbereinigt waren es 411,23 US-Dollar.
Um den Goldverkauf und damit den Goldpreis zu regulieren, schlossen europäische Zentralbanken am 26. September 1999 das „Central Bank Gold Agreement“. Das erste Abkommen legte das Limit der Goldverkäufe auf 400 Tonnen pro Laufzeitjahr fest. Das zweite Abkommen erlaubte eine maximale Verkaufsmenge von 500 Tonnen pro Jahr, und das dritte Abkommen vereinbarte eine maximale Verkaufsmenge von 400 Tonnen pro Laufzeitjahr.
In der Volksrepublik China war der Privatbesitz von Gold bis 1983 verboten. Die Zentralbank hatte das Monopol für den Edelmetallhandel und Privatpersonen waren vom Handel ausgeschlossen. Seit 1982 wird der aufwendig geprägte Goldpanda jährlich ausgegeben. 2001 gab die chinesische Zentralbank ihr Monopol auf den Goldhandel auf und mit der Gründung der Shanghai Gold Exchange wurde der Goldhandel deutlich ausgeweitet und die Nachfrage stimuliert. In den folgenden fünf Jahren überholte China die USA und wurde nach Indien zum zweitgrößten Abnehmer.
Goldpreis von 2001 bis 2012.
Von 2001 bis 2012 erlebte der Goldpreis einen kontinuierlichen Anstieg. Dies war auf das Wachstum der US-Staatsverschuldung sowie den Rückgang des US-Dollars im Vergleich zu anderen Währungen zurückzuführen. Der hohe Bedarf an Gold führte dazu, dass der Preis im Jahr 2005 erstmals seit 1987 über 500 US-Dollar pro Feinunze stieg. Am 13. März 2008 erreichte der Goldpreis erstmals in der Geschichte die Marke von 1000 US-Dollar an der New Yorker Warenterminbörse (NYMEX).
Die Immobilienkrise im Jahr 2008 führte dazu, dass die US-Regierung die Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac übernahm. Die Krise verbreitete sich weltweit, da faule Kredite weltweit verkauft wurden. Nach der Insolvenz der viertgrößten Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung des größten amerikanischen Versicherers AIG erreichte der Goldpreis am 17. September 2008 in New York seinen höchsten Tagesgewinn in der Geschichte.
Im Jahr 2011 führte der Bundesstaat Utah in den USA Gold- und Silbermünzen neben dem US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel ein. In 12 weiteren US-Bundesstaaten wurden ähnliche Gesetzesinitiativen zur Prüfung vorgelegt. Im selben Jahr erreichte der Goldpreis aufgrund der Staatsschuldenkrise im Euroraum, Zweifel an der US-Bonität und den Protesten in der arabischen Welt erstmals in der Geschichte einen Handelswert von über 1500 US-Dollar pro Feinunze.
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 und der Staatsschuldenkrise im Euroraum im Jahr 2009 war die physische Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen hoch. Auch die Exchange-traded funds (ETFs) verzeichneten starke Zuflüsse. Die Goldkäufe von Zentralbanken nahmen ebenfalls zu, insbesondere in asiatischen Ländern wie Mexiko, China, der Türkei, Russland, Saudi-Arabien, Thailand, Kasachstan und Indien. Am 6. September 2011 erreichte der Goldpreis in New York ein Allzeithoch von 1920,65 US-Dollar pro Feinunze.
Goldpreis von 2012 bis 2022.
Der Goldpreis hat seit 2012 ein wechselhaftes Bild gezeigt. Nachdem der Preis in den Jahren 2012 bis 2013 auf hohem Niveau blieb, sank er im Jahr 2014 aufgrund der starken US-Dollar-Stärke und der schwächeren physischen Nachfrage nach Gold. Im Jahr 2015 stabilisierte sich der Preis auf einem niedrigeren Niveau.
Im Jahr 2016 begann der Goldpreis wieder zu steigen, angetrieben von Unsicherheiten aufgrund des Brexit-Votums und der US-Präsidentschaftswahlen. Der Preis erreichte im Juli 2016 ein Zwei-Jahres-Hoch von über 1350 US-Dollar pro Feinunze.
In den Jahren 2017 und 2018 blieb der Goldpreis relativ stabil, da die politischen Unsicherheiten abnahmen und die Zentralbanken ihre Geldpolitik normalisierten. Der Preis schwankte jedoch aufgrund von Handelskonflikten und geopolitischen Spannungen.
Im Jahr 2019 stieg der Goldpreis aufgrund der Zinssenkungen der US-Notenbank und der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Handelskrieg zwischen den USA und China wieder an. Der Preis erreichte im September 2019 ein Sechs-Jahres-Hoch von über 1550 US-Dollar pro Feinunze.
Im Jahr 2020 erreichte der Goldpreis aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheit ein Allzeithoch von über 2075 US-Dollar pro Feinunze im August. Der Preis fiel jedoch im Anschluss wieder aufgrund der Erholung der Aktienmärkte und der Aussicht auf einen COVID-19-Impfstoff.
Im Jahr 2021 blieb der Goldpreis aufgrund der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Delta-Variante und der Inflationserwartungen stabil. Der Preis schwankte jedoch aufgrund von Zinserhöhungserwartungen der US-Notenbank und der Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung.
Die Zukunft des Goldpreises bleibt ungewiss und hängt von vielen Faktoren ab, darunter politische Unsicherheiten, Inflationserwartungen und die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen in turbulenten Zeiten.