Goldpreis in österreich.(XAU/EUR)

Goldpreis 1980 bis 2001.

In den Jahren von 1980 bis 2001 gab es einen Abwärtstrend beim Goldpreis. Die US-Notenbank begrenzte das Wachstum der Geldmenge, um die Wirtschaftsstagnation zu beenden. Dadurch stabilisierte sich langsam die Wirtschaft und die Inflation wurde kontrolliert. Unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton erlebten die USA in den 1990er Jahren einen längeren wirtschaftlichen Aufschwung. Am 20. Juli 1999 erreichte der Goldpreis in London mit 252,80 US-Dollar seinen Tiefststand. Zur Regulierung des Goldverkaufs schlossen 15 europäische Notenbanken im Jahr 1999 das Central Bank Gold Agreement. Das erste Abkommen legte das Limit der Goldverkäufe auf 400 Tonnen pro Laufzeitjahr fest. In China wurde der Privatbesitz von Gold 1949 verboten und die Zentralbank übernahm das Monopol für den Edelmetallhandel. 1981 wurde die Goldmünze Goldpanda eingeführt und seit 1982 dürfen Privatpersonen wieder Goldschmuck erwerben. 2001 gab die chinesische Zentralbank ihr Monopol auf den Goldhandel auf und mit der Gründung der Shanghai Gold Exchange wurde der Goldhandel deutlich ausgeweitet.

Goldpreis von 2001 bis 2012.

In den Jahren 2001 bis 2012 erlebte der Goldpreis einen stetigen Aufwärtstrend. Dieser Anstieg korrelierte mit dem Wachstum der US-Staatsverschuldung sowie dem Rückgang des US-Dollars im Vergleich zu anderen Währungen. Eine hohe Nachfrage nach Gold führte dazu, dass der Preis im Jahr 2005 erstmals seit 1987 über die Grenze von 500 US-Dollar pro Feinunze stieg. Am 13. März 2008 überstieg der Goldpreis erstmals in der Geschichte die Marke von 1000 US-Dollar an der New York Mercantile Exchange (NYMEX).

Die Immobilienkrise im Jahr 2008 führte zur Übernahme der Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, durch die US-Regierung. Die Krise breitete sich global aus, da faule Kredite auf der ganzen Welt verkauft wurden. Nach der Insolvenz der viertgrößten Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung des größten amerikanischen Versicherers AIG erreichte der Goldpreis am 17. September 2008 in New York seinen höchsten Tagesgewinn in der Geschichte.

Im Jahr 2011 führte der US-Bundesstaat Utah Gold- und Silbermünzen neben dem US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel ein. In 12 weiteren US-Bundesstaaten wurden ähnliche Gesetzesinitiativen zur Prüfung vorgelegt. Im selben Jahr erreichte der Goldpreis erstmals in der Geschichte einen Handelswert von über 1500 US-Dollar pro Feinunze, aufgrund der Staatsschuldenkrise im Euroraum, Zweifel an der US-Bonität und den Protesten in der arabischen Welt.

Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 und der Staatsschuldenkrise im Euroraum im Jahr 2009 war die physische Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen hoch. Auch die Exchange-traded funds (ETFs) verzeichneten starke Zuflüsse. Die Goldkäufe von Zentralbanken nahmen ebenfalls zu, insbesondere in asiatischen Ländern wie Mexiko, China, der Türkei, Russland, Saudi-Arabien, Thailand, Kasachstan und Indien. Am 6. September 2011 erreichte der Goldpreis in New York ein Allzeithoch von 1920,65 US-Dollar pro Feinunze.

Goldpreis von 2012 bis 2022.

Seit 2012 hat der Goldpreis ein wechselhaftes Bild gezeigt. In den Jahren 2012 bis 2013 blieb der Preis auf hohem Niveau, sank jedoch im Jahr 2014 aufgrund der starken US-Dollar-Stärke und der schwächeren physischen Nachfrage nach Gold. Im Jahr 2015 stabilisierte sich der Preis auf einem niedrigeren Niveau.

2016 begann der Goldpreis aufgrund des Brexit-Votums und der US-Präsidentschaftswahlen wieder zu steigen und erreichte im Juli 2016 ein Zwei-Jahres-Hoch von über 1350 US-Dollar pro Feinunze.

In den Jahren 2017 und 2018 blieb der Goldpreis relativ stabil, da politische Unsicherheiten abnahmen und die Zentralbanken ihre Geldpolitik normalisierten. Der Preis schwankte jedoch aufgrund von Handelskonflikten und geopolitischen Spannungen.

2019 stieg der Goldpreis aufgrund der Zinssenkungen der US-Notenbank und der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Handelskrieg zwischen den USA und China wieder an und erreichte im September 2019 ein Sechs-Jahres-Hoch von über 1550 US-Dollar pro Feinunze.

2020 erreichte der Goldpreis aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheit im August ein Allzeithoch von über 2075 US-Dollar pro Feinunze. Der Preis fiel jedoch im Anschluss wieder aufgrund der Erholung der Aktienmärkte und der Aussicht auf einen COVID-19-Impfstoff.

2021 blieb der Goldpreis aufgrund der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Delta-Variante und der Inflationserwartungen stabil. Der Preis schwankte jedoch aufgrund von Zinserhöhungserwartungen der US-Notenbank und der Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung.

Die Zukunft des Goldpreises bleibt ungewiss und hängt von vielen Faktoren ab, darunter politische Unsicherheiten, Inflationserwartungen und die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen in turbulenten Zeiten.

Von Alexandre Laurent

Mit einem wirtschaftlichen Hintergrund von Sup De Co Normandie, entwickelt sich Alexandre Laurentl im Schmuck- und Anlagegoldsektor.

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