Das Gold, das sich am Montag (03.03.2014) im Zuge der Krim-Krise zu neuen Höhen aufgeschwungen hatte, gibt am heutigen Dienstag, dem 4. März, deutlich nach. Im späten Asienhandel, etwa zwei Stunden vor der europäischen Eröffnung (kurz nach 07.00 Uhr MEZ) fiel der Goldkurs schlagartig um zehn Dollar von etwa 1.350 auf 1.340 Dollar pro Feinunze und notiert um 11.05 Uhr MEZ bei 1.338,81 Dollar.
Gleichzeitig eröffnete der deutsche Leitindex DAX mit einem adäquaten Gap (Kurslücke) nach oben. Ist die Krim-Krise schon wieder vorbei?
Beruhigung auf der Krim, Rücksetzer im Gold.
Eine Krise wie die der Ukraine, die von heftigem Säbelrasseln begleitet wird, geht nicht von heute auf morgen vorbei. Der tiefe Absturz der Aktienmärkte am gestrigen Montag jedoch war eine der klassischen Übertreibungen, wie sie typischerweise zu Crashs führen, bei denen man förmlich die Lemminge über die Klippe stürzen sieht. Es werden in den Aktienmärkten und -indizes Verlustbegrenzungsstopps gerissen, dadurch wird der Crash zum Selbstläufer. Das frei werdende Kapital stecken die nervösen Anleger umgehend in den sicheren Hafen Gold, der ihnen zuerst einfällt. Silber beispielsweise blieb gestern eher links liegen. Nachdem die Russen nun mitteilen, dass sie keinesfalls ein „Ultimatum“ an die ukrainischen Streitkräfte gestellt hätten (nämlich bis heute Nacht 04.00 h MEZ die Waffen niederzulegen), nachdem Putin heute Morgen seine Streitkräfte vorerst zurückbeordert, beruhigt sich die Lage. Im Aktienmarkt nutzen viele Anleger den gestrigen Kursverfall zum günstigen Einstieg, umgekehrt stürzt das Gold ein wenig ab. Was aber passiert langfristig mit Edelmetallanlagen?
Langfristig könnte Gold weiter steigen.
Nach Expertenmeinung gibt es langfristig kaum eine Alternative zu Gold als sicherem Hafen, wenn die Weltwirtschaft weiter Turbulenzen unterworfen sein sollte. Silber als zweitwichtigstes Edelmetall ist konjunktursensibel, da zu inzwischen 53 % der Förderung im industriellen Einsatz. Andere Alternativen wie etwa der Anlageturbo Bitcoin erledigen sich manchmal allzu schnell, wie soeben die Pleite der japanischen, weltweit größten Bitcoin-Börse Mt.Gox zeigt, die Opfer eines Hackerangriffs geworden war. Wer in Anleihen investieren möchte, muss mit Mini-Zinsen leben, die Aktienmärkte werden sich bei erwartbaren politischen Unsicherheiten volatil verhalten, bleibt also als Anlagealternative das Gold. Dieser Schluss ist natürlich etwas einfach gestrickt, zu einfach, um mal eben eine Kaufempfehlung für schnelle Gewinne abzugeben. Erwartbar wäre vielmehr ein mittel- bis langfristiger Aufwärtstrend inklusive kleinerer Rücksetzer bis etwa in die Region um 1.550 Dollar.